Schwarzkümmelöl zur Abwehr von Zecken bei Hunden

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Hundebesitzer wissen, wie oft sich die geliebten Vierbeiner beim Spaziergang und Herumtollen in der Natur Zecken einfangen. Doch was tun? Chemische Sprays sind allein deshalb nicht erste Wahl, weil sie während der Fellpflege abgeleckt werden könnten. Eine immer beliebtere Alternative ist daher die Verwendung von Schwarzkümmelöl zur Abwehr von Zecken.

Dass Schwarzkümmelöl gegen Zecken wirkt, hat der damals 18-jährige Schüler Alexander Betz bei „Jugend forscht 2014“ entdeckt. Das Futter seines Hundes Filou musste aufgrund von Allergien mit Schwarzkümmel gemischt werden. Schon bald fiel dem Schüler auf, dass davon auch die Zecken verschwanden. Er testet deshalb, wie Zecken auf Schweiß und Schweineblut reagieren und versetze es anschließend mit Schwarzkümmelöl. Das Ergebnis: bereits sehr geringe Ölmengen schreckten die Zecken ab.

Im Orient ist das Schwarzkümmel seit Jahrtausenden beliebt

Wissenschaftlich belegt ist die Wirkungsweise von Schwarzkümmelöl nicht, aber die ägyptische Schwarzkümmelpflanze (Nigella sativa), aus der es hergestellt wird, wird bereits seit mehr als 4.000 Jahren als Heilmittel verwendet, vor allem im Orient. Der Schwarzkümmel enthält neben ätherischen Ölen auch Bitterstoffe, Saponine und Gerbstoffe. Das kaltgepresste Öl besteht zu 80 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren, die unter anderem wichtig für den Zellstoffwechsel sind. Sowohl bei Mensch als auch Tier, soll sich das Öl positiv auf den Magen-Darmtrakt, Bluthochdruck, Heuschnupfen, Asthma sowie Haut und Haare auswirken.

Schwarzkümmelöl hat viele positive Nebeneffekte

Für Hunde wird es gern bei Allergien, Atemwegserkrankungen und Immunschwäche eingesetzt. Auf empfindliche Hautstellen aufgetragen, dient es auch als Sonnenschutzmittel und lindert schuppige, trockene Haut. Die Abwehr von Zecken ist ein äußerst positiver Nebeneffekt. Bereits wenige Tropfen unters Futter gemischt reichen aus, um über die Haut einen für Menschen nicht wahrnehmbaren Geruch zu verströmen, der Zecken und Flöhe vertreibt. Zusätzlich können einige Tropfen mit der Bürste ins Fell gekämmt werden.

Für Katzen nicht zur Zeckenabwehr geeignet

Schwarzkümmelöl wird über die Leber abgebaut, die Dosierung muss deshalb auf das Tier abgestimmt werden. Bei kleinen Rassen reichen täglich vier Tropfen, bei größeren Tieren etwa zehn Tropfen. Bei tragenden Hündinnen und Tieren mit Lebererkrankungen sollte auf die Verabreichung von Schwarzkümmel gänzlich verzichtet werden. Auch für Katzen ist das Öl nicht geeignet. Im Gegensatz zu Hunden fehlt Katzen ein Enzym, das die in ätherischen Ölen enthaltenen Terpene abbaut.

Beim Kauf von Schwarzkümmelöl auf die Qualität achten

Beim Kauf sollte auf hohe Qualität des Schwarzkümmelöls geachtet werden. Das Tier sollte zudem langsam daran gewöhnt werden. Bei regelmäßiger Anwendung kann der positive Effekt schon bald bemerkt werden. Doch wie bei jeder Methode zur Zeckenabwehr gibt es auch hier keine hundertprozentige Garantie für einen vollumfänglichen Schutz vor Zecken. Das regelmäßige Absuchen des Tieres nach Zecken ist deshalb weiterhin ratsam.

Schwarzkümmelspray selbst herstellen

Es besteht auch die Möglichkeit, Schwarzkümmelspray für den vierbeinigen Freund selbst herzustellen, um damit größere Bereiche abzudecken, als mit Öl möglich ist.

Benötigt werden:

  • 1-2 Messbecher mit einer Scala von 5 bis 500 ml
  • 1 Sprühflasche mit 500 ml Fassungsvermögen
  • hochwertiges Schwarzkümmelöl
  • Rimulgan (Emulgator, der das Mischen von Wasser und Öl ermöglicht) oder einen anderen Emulgator
  • Wasser

Zubereitung:

Die Zubereitung des Sprays ist ganz einfach. Es müssen lediglich 10 ml Schwarzkümmelöl und 5 ml Rimulgan miteinander vermischt werden. Anschließend werden langsam 500 ml lauwarmes Wasser unter ständigem Rühren zu der Öl-Emuglator-Mischung gegeben. Die milchige Flüssigkeit kann anschließend in eine Sprühflasche umgefüllt werden. Fertig ist das Spray.