Borreliose in der Schwangerschaft – eine Gefahr für das Kind?

Borreliose, eine durch die Übertragung von Borrelien verursachte Krankheit, wird durch den Stich einer infizierten Zecke an den Menschen übertragen. Je länger die Zecke am Körper verbleibt, desto größer ist das Risiko einer Ansteckung. Der erste Hinweis auf eine Infektion ist in der Regel die Wanderröte. Dabei handelt es sich um eine kreisrunde, deutliche Rötung um die Einstichstelle herum, die sich im Laufe der Tage ausbreitet, während sie in der Mitte blasser wird.

Die Symptome einer Borreliose sind vielfältig. Sie reichen unter anderem von Kopf- und Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und Fieber bis hin zu neurologischen Ausfällen. Unbehandelt werden die Beschwerden schlimmstenfalls chronisch. Zusammen mit der Borreliose können zudem andere Erreger übertragen werden, die zu Co-Infektionen führen. Die Behandlung der Borreliose erfolgt in der Regel durch eine mehrere Wochen dauernde Gabe eines hochdosierten Antibiotikums.

Bei Zeckenstich in der Schwangerschaft umgehend handeln

Was passiert nun, wenn eine Schwangere von einer Zecke gestochen wird? Wie bei jedem Zeckenstich, gilt auch für Schwangere, die sachgemäße Entfernung der Zecke – zum Beispiel durch eine Zeckenzange oder -karte – als oberste Priorität. Je schneller die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Ansteckung.

Schwangere sollten, insbesondere bei Auftreten der Wanderröte, umgehend einen Arzt aufsuchen, am besten einen Borreliose-Spezialisten. Wird eine Infektion festgestellt, wird auch bei Schwangeren eine Antibiotika-Therapie eingeleitet. Dafür wird ein Medikament genutzt, dessen Anwendung in einer Schwangerschaft vertretbar ist.

Betroffene sollten zudem ihren behandelnden Frauenarzt über die Erkrankung und Antibiotika-Therapie informieren. Eine intensive Ultraschalluntersuchung ist empfehlenswert.

Borreliosegefahr für das Ungeborene?

Das Risiko einer Übertragung der Borrelien auf den Fötus ist laut Experten durchaus gegeben, insbesondere im ersten Trimester. Sie tritt jedoch selten auf. In der Regel kann das Risiko einer Infektion des Ungeborenen durch eine rechtzeitige Antibiotika-Therapie um zwei Drittel gesenkt werden.  Es gibt nur wenige Berichte über Erkrankungen des Babys im Mutterleib, bei denen es zu Fehlbildungen oder einer Fehlgeburt kam. Die Datenlage ist so gering, dass kein konkreter Zusammenhang zu einer Borreliose-Erkrankung hergestellt werden kann.

Bei Auffälligkeiten am Fötus kann in der Frühschwangerschaft eine Fruchtwasseruntersuchung veranlasst werden. Nach der Geburt kann das Nabelschnurblut auf eine mögliche Infektion des Babys hinweisen.

Auch bei einer Borreliose während der Stillzeit, sollte die Mutter in Absprache mit einem Arzt, eine entsprechende Therapie einleiten.

Bester Schutz – Zeckenstich verhindern

Damit das Risiko einer Infektion von Mutter und Kind so gering wie möglich gehalten wird, sollten Schwangere beim Aufenthalt in der Natur umsichtig sein. Dies gilt auch für Gärten, Grünanlagen und Spielplätzen in Städten, wo ebenfalls Zecken vorkommen.

Zum Schutz eignet sich das Tragen langer, heller Hosen, die in die Socken gesteckt werden, sowie festes Schuhwerk. Zu Hause sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden, damit diese unter Umständen schnellstmöglich wieder entfernt werden können.

Hinweis: Der Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei Fragen zum Thema Borreliose (in der Schwangerschaft), sprechen Sie bitte mit einem Arzt.