Sabine Häusler litt unter anhaltenden, starken Kopfschmerzen

"Ich hatte Selbstmordgedanken, weil die Situation hoffnungslos schien (kein Arzt schien die Brisanz meines Problems zu erkennen)", schreibt Sabine Häusler. Lange Zeit quälten sie starke Kopfschmerzen, doch weder die Hausärztin, noch die HNO-Ärztin, der Orthopäde oder die Neurologin konnten helfen. Erst als der Verdacht Borreliose aufkam und eine Antibiose begonnen wurde, trat eine Besserung ein. Sabine Häusler erzählt:

Zeichnung Schmerzen Sabine HMeine Hausärztin fragt mich: "Was kann ich für Sie tun?" - "Ich habe Probleme mit Kopfschmerzen. Und das kommt immer öfter. Erst ist es nur ein Ziehen, am zweiten Tag werde ich lichtempfindlich und lege mich ins Bett, am dritten Tag vertrage gar kein Licht mehr und muss Brechen vor Schmerzen. Das ist total heftig." - "Gibt es eine bevorzugte Schmerz-Seite?" -"Ich glaube eher links, aber rechts auch. Und es fängt immer über den Augen an." Meine Hausärztin überweist mich zur HNO-Ärztin und verschreibt mir Physiotherapie.

Einige Zeit später bin ich bei der HNO-Ärztin meines Sohnes: "Ihre Nebenhöhlen sind in Ordnung, Stirnhöhlen und Kiefernhöhlen auch", ist das Resultat ihrer Ultraschalluntersuchung. "Ihre Beschwerden klingen nach Migräne. Haben Sie viel Stress? Ihre familiäre Situation ist ja nicht einfach. So ein lebhafter Junge mit Down-Syndrom kann schon sehr stressen. Suchen Sie sich Ruhepole. Nutzen Sie Entspannungstechniken. Unser Gehirn hat ein Gedächtnis. Wenn Sie im Moment die Migräne bekommen, weil Sie Stress haben, dann bekommen Sie demnächst vielleicht die Migräne, weil Sie Stress erwarten. Entspannung heißt das Zauberwort." Nachdenklich fahre ich wieder nach Hause. Ich glaube nicht, dass mein Leben anstrengender oder stressiger ist, als das einer Frau mit mehreren Kindern oder einer erfolgreichen Karrierefrau. Aber tatsächlich werden die Migräne Situationen immer häufiger.

Ich bin so glücklich, dass es mir gelungen ist, Cora Halder (2002) für eine Fortbildung in unserer Selbsthilfegruppe zu gewinnen. Und wieder bekomme ich drei Tage vor dem Termin Kopfschmerzen. Diesmal nehme ich eine Schmerztablette, um das Migräne Gedächtnis auszutricksen. Ich will mein Leben nicht durch Migräne diktieren lassen. Gerade solche Erfolgserlebnisse und Lob nach einer gelungenen Veranstaltung will ich mir durch meinen eigenen Körper nicht kaputt machen lassen.

Die Schmerztablette ist nützlich. So kann ich tatsächlich verhindern, am dritten Tag mit Brechen im Bett zu liegen und kann durch die Fortbildung leiten. Meine Physiotherapeutin empfiehlt mir, auf die Nebenhöhlen und Stirnhöhlen zu klopfen. Das würde Erleichterung bringen. Inzwischen beobachte ich, dass Kälte ein Migräne-Auslöser ist, ein beginnender Schnupfen auch. Ich halte Kopf und Nacken warm, vor allen Dingen, wenn ich nach draußen gehen will oder auch, wenn ich nur über den Hof von einem Haus zum anderen laufe. Das tue ich jetzt nur noch mit Kapuzenjacke oder Schal.
In der Mutter-Kind-Kur lerne ich progressive Muskelentspannung. Und letztendlich denke ich, dass ich das Thema: Migräne zwar nicht los bin, aber im Griff habe, nicht aber die Migräne mich.

Gefühlsmäßig dachte ich immer, da ist was nicht in Ordnung. Diese Migräne kommt von den Nebenhöhlen, Stirnhöhlen, Kiefernhöhlen. Sie hat am Anfang Ähnlichkeit mit Erkältung und Grippe. Aber die HNO-Ärztin kann ja nichts finden. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht weiß: Es ist das erste Symptom der chronischen Borreliose. Es reagiert später auf die Borreliose-Therapie (ab Dezember 2016). Mich überrascht das sehr, glaubte ich doch zu wissen, wie ich damit umgehen muss und dass ich es im Griff habe. Meinem Borreliose Arzt hatte ich die Migräne nicht als Symptom geschildert.

Von den verschiedenen Antibiotika, die mir verordnet wurden, wirkte das InfektoTrimed200 am intensivsten im Bereich Migräne, aber auch die trockenen Augen und das Zahnfleisch reagiert darauf. Unter der Antibiose kamen die bekannten Symptome der damaligen Migräne total krass zum Vorschein. Ich musste Brechen und Schnäuzen und es kam sehr viel zäher klarer Schleim aus den Nebenhöhlen, Stirnhöhlen, Kiefernhöhlen. Seitdem habe ich keine Migräne mehr und weniger Probleme mit dem Zahnfleisch. Das Zahnfleisch scheint nicht weiter zurück zu gehen. (Reagiert Parodontose auf die Borreliose-Therapie?)

Das InfektoTrimed200 wirkt sich auch auf meine extrem trockenen Augen aus (die schon meine Mutter hatte. Sie hatte die trockene Makula Degeneration und ich rechnete damit, diese auch zu bekommen - genetisch?.) Doch unter der Antibiose verstärkte sich erst die Symptomatik. Ich ergänzte Lutein 40 und Zeaxanthin 2, also extrem hoch dosierte Bestandteile des Vitamin A, um die Augen zu schützen. Inzwischen kann ich wieder besser mit den Augen fokussieren und die Trockenheit ist nicht mehr so krass (Lutein und Zeaxanthin ohne Vitamin A, weil sich Vitamin A in der Leber anreichert).

Erkrankung bemerkt - Symptome im Alltag, März 2014

Anfang 2014 setzten die Wechseljahre mit starken Hitzewallungen ein. Ich hatte das Gefühl, mein Körper wringt sich mit jeder Wallung aus, so verkrampft schwitzte ich. Während der Organisation einer mir sehr wichtigen Fortbildung für Eltern, Lehrer, Schulbegleiter Therapeuten begannen die heftigen Symptome, die ich nicht mehr ignorieren konnte. Es war während einer Vorstandssitzung im Förderverein der Schule meines Sohnes, ich versuchte die Finanzierung der gewünschten Veranstaltung zu belegen und bekam Gegenwind von den Männern des Fördervereins. Es war wie ein Hammerschlag auf den Kopf. Von da an verursachte jede Kopfbewegung Schwindel und Schmerzen, jeder Schritt erzeugte einen Hammerschlag auf meinen Kopf mit wabernden Stoßwellen im Gehirn (Vergleichbar mit einer Gehirnerschütterung, die ich nie hatte).

Jede Bewegung, an der die linke Schulter beteiligt war (dazu gehören natürlich auch Stress-Situationen, schnelles Kopfdrehen, Arbeiten am Computer), wirkten auf meinen Kopf. Ich hatte Selbstmordgedanken, weil die Situation hoffnungslos schien (kein Arzt schien die Brisanz meines Problems zu erkennen). Es fühlte sich an, als sei mein Leben mit 56 Jahren bereits zuende. Ich war nicht mehr belastbar. Mein Mann nahm mich nicht ernst. Ich fand keine Worte, meine Beschwerden zu beschreiben. Ich hätte Trost gebraucht, fand aber nur Unverständnis. Nachdem ich die Faszien als Ursache lokalisiert hatte und die linke Schulter als Auslöser, hätte ich diese am liebsten raus schneiden lassen.

Meine Hausärztin stellte Überweisungen zum Orthopäden und zur Neurologin aus.

Dann bemerkte ich eine Folsäure Sensitivität. Ich ließ alle Rohkost weg. Dann bemerkte ich, dass ich Jod auch nicht mehr vertrug. Somit reduzierte ich meine Schilddrüsenhormone. Ich ging vierteljährlich zum Radiologen, ließ meine Schilddrüse untersuchen und beschrieb meine Symptome, die Unterfunktion, Überfunktion, Morbus Basedow und Haschimoto im Wechsel hätten passen können. Jede reduzierte Medikamentenreduktion, die ich beschrieb, wurde als in Ordnung bestätigt. Eine Problemlösung fand ich durch ihn nicht. Nach jedem Radiologie-Besuch reduzierte ich L-Thyroxin weiter bis ich zum Schluss gar kein L-Thyroxin mehr nahm.

Arztbesuche während der Ursachensuche

Der Orthopäde verschrieb mir Physiotherapie. Die Neurologin ließ sich von mir die Entstehungssituation beschreiben, bezeichnete meine Probleme im Schädel als Schwindel und meinte dann, das sei psychosomatisch und ich solle eine Therapie machen und meine Aktivitäten reduzieren.

Abends im Bett waberte mein Gehirn und es dauerte ewig, bis sich das beruhigte. Alkohol verschlimmerte den Schwindel. Fortan verzichtete ich auf die 1 bis 2 Gläser Wein am Abend. Ich machte Verhaltenstherapie. Die vorgestellten Entspannungstechniken waren mir bekannt und wurden von mir sowieso schon genutzt. Ich reduzierte meine ehrenamtlichen Tätigkeiten, was mir sehr sehr weh tat, denn dort her bezog ich meine Selbstbestätigung (wegen des Handycaps meines Sohnes und meiner Eltern pausierte ich ja immer noch meinen Beruf). Nach zwei Physiotherapie Rezepten sagte die Orthopädin: "Mehr kann ich Ihnen nicht verordnen. Sie haben jetzt gelernt, sich selbst zu helfen". Aber jeder Versuch, selbst etwas zu tun, führte zur Verschlimmerung, weitere Verklebungen, keine Lösungen.

Meine Hausärztin verordnete mir Reha-Sport. Alle dortigen Aktivitäten, die Muskelaufbau zum Ziel hatten, verstärkten die Probleme ebenfalls, statt zu helfen. Lediglich der Faszien-Zirkel im Sportstudio und die dort kennengelernte Faszienrolle, die ich mir kaufte, fühlten sich tatsächlich nützlich an. Völlig verzweifelt suchte ich erneut die Neurologin auf. Ich hatte inzwischen Zittern und andere Symptome, die mich befürchten ließen, dass ich Parkinson (wie mein Vater) oder MS (wie mein Urgroßvater) bekommen könnte und hoffte, dieses rechtzeitig verhindern zu können. Die Ärztin testete lediglich meine Reflexe und diagnostizierte ein Posttraumatisches Belastungssyndrom.

Diese Diagnose nutzte ich, nachdem meine Mutter gestorben war und ich den Fuß gebrochen (Stolpern auf der Treppe durch die verkrampfte Muskulatur) hatte, für den Antrag einer psychosomatischen Reha.

Bis dahin hatte ich einen weiteren Orthopäden aufgesucht. Er erkannte, dass es auch einen Zusammenhang zu CMD gibt, zu meiner Zahnfehlstellung und Kieferproblematik und überwies mich an einen kompetenten Zahnarzt in Büdingen. In der Kiefer-Ambulanz der Uniklinik Gießen stellte ich mich vor. Sie wollten meinen Kiefer brechen, um mir zu helfen. Aber ich wollte keine zusätzliche „Baustelle“.

Der Zahnarzt in Büdingen wiederum testete vor der Erstellung einer neuen Aufbiss-Schiene (mein "Hauszahnarzt" hatte mich bisher regelmäßig mit einer weichen Schiene versorgt) erstmal mein Blut und erkannte ein extrem schlechtes Immunsystem und empfahl mir, einen guten Internisten aufzusuchen. Der Orthopäde in Fulda verordnete zudem manuelle Physiotherapie, Einlagen und Osteopathie. Die Einlagen beseitigten die Ursache einer Schleimbeutelentzündung am linken Hüftgelenk. Beim Messen meines Gangbildes erkannte er meine links geneigte Kopfhaltung (verkürzte Faszien) und erklärte den Turkey Nack (Kopf-Fehlhaltung durch Computer-Arbeit) als Ursache des Schwindels.

Meine Physiotherapeutin wechselte und die Chefin entdeckte Myogelosen im Nackenbereich. Ihre manuelle Physiotherapie half zumindest, den "Hammerschlag" los zu werden. Von ihr erfuhr ich, dass es sich im Nacken um Myogelosen handelt. Die Osteopathin stellte fest, dass bei mir "alles dicht sei am Occiput, Schädelansatz". Es half ein bisschen, aber nicht viel. Der neue Orthopäde in Fulda war auch Chiropraktiker und renkte meine HWS ein, aber schon am nächsten Tag war alles wieder wie gehabt. Das war sehr teuer und der Abstand zum nächsten Termin betrug mindestens 6 Wochen, für mich unfassbar, viel zu lange.

Während eines Ausflugs mit einer Gruppe besuchten wir ein Konzert im Fuldaer Dom. Die Lautstärke dort löste einen Tinnitus auf mehreren Frequenzen im Wechsel aus. Total krass. Geräusche um mich herum konnte ich nicht mehr ertragen. Ich reagierte darauf, indem ich auf Radio, Fernsehen und alles, was Geräusche macht, verzichtete. Zusätzlich steckte ich mir Watte in die Ohren, um mein Umfeld abzudämpfen. Das Schnarchen meines Mannes in der Nacht, die Fahrgeräusche des Autos waren die schlimmsten. Ich versuchte möglichst "weg zu denken", das heißt, nicht auf den Tinnitus zu achten, sondern meine Gedanken laufen zu lassen. Tatsächlich wurde der Tinnitus dadurch leiser (später testete ich eine App: Tinnitrack, von meiner HNO-Ärztin verordnet. Sie funktioniert nach demselben Motto: die Leute konzentrieren sich auf ihre Lieblingsmusik und die störende Frequenz wird vorher ausgesiebt. Das funktioniert, solange der Tinnitus nur eine Frequenz betrifft).

Auch hatte ich einen Kurzurlaub mit meinem Sohn in einem Reha-Hotel. Dort fand ich nach einem Spaziergang eine Zecke in der Leiste, die ich mit Zeckenzange vorsichtig entfernte.

Endlich war die Reha genehmigt und ich fuhr für 6 Wochen nach Bad Bergzabern. Dort konnte ich meine aktuelle Situation und die Zukunft überdenken. Aber die Beschwerden wurden trotz Physiotherapie, Sport, progressive Muskelentspannung nicht besser. Stattdessen fand ich in der Leiste einen roten Ring, den die Ärzte für einen Pilz hielten. Die Pilzbehandlung brachte jedoch keine Veränderung.

Wieder Zuhause googelte ich zum wiederholten Male. Diesmal fand ich heraus, dass der Radiologe, den ich aus jungen Jahren kannte, nun als Internist praktiziert und in der Liste der Borreliose Spezialisten stand. Dort bekam ich tatsächlich innerhalb von zwei Wochen einen Termin, denn den roten Ring hielt ich nun für eine Wanderröte und die Beschwerden, die von der linken Schulter aus gingen und zum Schädel hin wirkten, erinnerten mich an den Zeckenbiss (zwischen 1999 und 2001), dessen Ort und Situation ich noch ziemlich genau in Erinnerung hatte.

Erst die Beschreibung eines MRT, als ich bereits bei meinem Borreliose-Spezialisten in Behandlung war, ließ mich erkennen, dass die Krämpfe, die ich im Kopfbereich wahr genommen hatte (seit 2014) laienhaft ausgedrückt, durch eine nicht entzündliche Hirnhautveränderung / Schädelfaszienverklebung, ausgehend vom linken Trapezius, die Ursache war. Mein Physiotherapeut, den mir mein Borreliose-Spezialist empfahl, behandelte alle Faszien, die den gesamten Trapezius betreffen, einschließlich der Schädelfaszien, die nur vom Trapezius ausgehen, ihn aber nicht mehr umhüllen. Zweimal die Woche jeweils 45 Minuten behandelt er mich.

Zusätzlich nutze ich eine Faszienrolle, um die Myogelosen situativ auch selbst behandeln zu können, wenn kein Therapeut greifbar war und ist. Mit einem Pneumathron kann ich auch an für mich erreichbaren Stellen eine Schröpfmassage selbst durchführen. Sie löst zwar nicht das Problem, entlastet aber zeitweise die durch die Verklebungen und Verkürzungen erzeugten schmerzhaften Stellen.
Inzwischen haben sich die Schädelfaszien einigermaßen erholt und sind wieder so elastisch, wie sie sein müssten, um im Alltag auf alle Bewegungen des Kopfes ohne Spannung reagieren zu können.

Zeckenbiss gemerkt – irgendwann zwischen 1999 und 2001

"Du hast da, wo ich dir gestern die Zecke entfernt habe, einen kleinen roten Punkt. Du musst ihn im Auge behalten."
"O.k. Aber ich kann da nicht hin sehen"
"Dann benutz den Spiegel im Schlafzimmer. Lass dir sicherheitshalber von unserer Hausärztin ein Antibiotikum verschreiben."
Aber ich habe wenig Zeit. Meistens vergesse ich morgens nachzusehen, ob der rote Punkt noch da ist. Über Tag vergesse ich ihn ganz.

Am vierten Tag gehe ich doch zur Hausärztin. Sie schaut sich die Stelle an und will eigentlich nichts verordnen. Aber als ich argumentiere, dass der Punkt schon seit vier Tagen da ist und nun das Wochenende kommt, verschreibt sie dann doch Amoxicillin. Ich hole das auch ab, aber dann kommt das Wochenende, es ist viel los. Mir geht es so gut. Seit langem war ich nicht mehr krank gewesen, ganz im Gegensatz zu den ersten Lebensjahren unseres abwehrschwachen Sohnes mit Down-Syndrom. Damals waren wir alle ping-pong- mäßig dauernd krank gewesen. Diese Zeit war endlich vorbei. Antibiotika schwächen das Abwehrsystem. Ich will nicht wieder dahin zurück. Da meine Hausärztin nicht sicher ist, ob es wirklich sinnvoll ist, das Antibiotikum zu nehmen, nehme ich es schließlich doch nicht.

Ich bin gesund. Die ganze Familie ist gesund. Endlich, nach 5 Jahren Dauerinfektion mit Schnupfen, Husten, Durchfall, Erbrechen. Unser Kind mit Down-Syndrom hört endlich zuverlässig gut. Das muss so bleiben. Seine Ohren erholen sich. Seine Augen erholen sich. Er braucht immer weniger Medikamente. Ich will das nicht durch meine eigene Anfälligkeit kaputt machen. Antibiotika Einnahme schwächt das Abwehrsystem und schädigt den Darm.

Welche Tests

Westernblott, IgG-Elisa, LTT Test und Stuhlanalyse auf Parasiten, Radiologie des Skelettapparates. MRT vom Schädel dreimal, dabei Vernarbungen und Verschlüsse kleinerer Gefäße (subcorticale Glianarben frontotemporal linksseits, DD initiale Mikroangloipathie oder Residuen von Scherverletzungen) gefunden, genau die Seite, die von dem Zeckenbiss betroffen war.
Bei der Schilddrüse (Ultraschall, Sintigram) ist nach wie vor von einer nodösen Umwandlung links dir Rede. (ich hatte die Vermutung, dass die Schilddrüse links an ihrer korrekten Arbeit durch die unflexiblen Faszien behindert wurde und sich jetzt erst wieder erholen muss).

Eine Lumbalpunktion ließ ich nicht machen, denn bei einem positiven Befund wäre all meine Hoffnung auf Heilung endgültig verloren gegangen und ich hätte mich aufgegeben. Und bei einem negativen Ergebnis hätte manch ein Arzt (insbes. meine Hausärztin) vielleicht gesagt, da sei ja nichts und man müsse nichts machen.

Hirnwasser hätte wahrscheinlich später tatsächlich einen positiven Befund gebracht, als mein Darm geschädigt und löchrig geworden war. Da half dann Mynocyclin, welches hirngängig ist. Ob sich Borrelien im Gehirn nun Schlupflöcher gesucht haben und dort wieder aktiv werden können, vermag ich nicht zu beurteilen, würde aber eine Lumbalpunktion auch nicht beweisen oder wiederlegen können. Am besten ist, man reagiert mit den Medikamenten entsprechend der Symptome. Jedes Warten, das dann aber doch zu einer Fehldiagnose und Fehleinschätzung führen kann, ist meiner Meinung nach Zeitverlust, wenn man weiß, dass man Borrelien im Körper hat. Je schneller man reagieren kann, desto weniger Zeit bleibt den Borrelien, sich neue Schlupfwinkel zu suchen.

Gewissheit der Borreliose

Bei der ersten Blutuntersuchung war auffällig:

EVA-LABOR KLINISCH vom 16.11.16
Alkalische Phosphata 107 U/l
Cholesterin 213 mg/dl
Kalium 5,76 mmol/l
Borrelia burgd. IgG 33,7 U/ml
p100 IgG-AK positiv
VlsE IgG-AK positiv
P58 IgG-AK positiv
OspC B. gar. IgG-Ak granzwertig
P18 B. afz. IgG-Ak positiv
Borrelia-IgM-AK positiv
OspC B. ss. IgM-Ak positiv
OspC B. afz. IgM-AK positiv
OspC B. gar. IgM-Ak positiv
CD3-CD57 + - Zellen 1,7%
(CD3-, CD57+) absolut 28,9 /ul Blut
Antistreptolysin 503 iU/ml
Spontanaktivität LTT 0,344 OD
OspC/OspA/DbpA-Antigen 2,3 SI
Borrelien (Vollanti 2,8 SI )

Meine Hausärztin fand das Ergebnis gar nicht so schlimm und meinte, da müsse man vielleicht gar nichts tun!

Aber als ich die Antibiose begann und mein Körper genau in den Bereichen reagierte, die mir Beschwerden machten (bis hin zur Herxheimer Reaktion), wusste ich, dass ich die Lösung gefunden habe. Die Erstverschlimmerung war für mich Bestätigung und hinterher ging es mir deutlich besser. Die deutlichen Reaktionen auf die Antibiose spürte ich in der Schulter, dort wo der Zeckenbiss 1999 war. Im Bein spürte ich nur so etwas wie Weichteilrheuma unter der Antibiose, das während der Antibiose irgendwann auch wieder verschwand. Dass das möglicherweise die Reaktion den Leistenstiches war, realisierte ich damals gar nicht. Die Probleme, die von der Schulter aus gingen, waren so extrem, dass mein ganzes Augenmerk dort hin gerichtet war. Am liebsten hätte ich den Bereich aus meiner Schulter raus geschnitten. Da der ganze Trapezius Muskel und seine Faszien betroffen war, war daran jedoch nicht zu denken. Leider musste ich jede Antibiose irgendwann unterbrechen, weil der Magen und der Darm zu heftig reagierten, mit Brechen, Durchfall. Alle Versuche, die Schleimhäute durch Probiotika zu schützen, reichten nicht.

Der Physiotherapeut, den mir mein Borreliose-Spezialist empfohlen hatte, konzentrierte sich auf die Behandlung meiner Faszien entlang des Trapezius. Wir stellten fest, dass er unter Antibiose Fortschritte machte, in jeder Antibiotika Pause die Faszien wieder fester wurden und erneut verklebten. Jetzt nach 4 Jahren ist die Borreliose-Last so weit reduziert, dass es auch ohne Antibiose Fortschritte gibt. Meine gesamte HWS war gestaucht und hat zu neurologischen Problemen (Schwindel, brennende trockene Augen, Druck hinter der Stirn, Zahnfleischentzündung, Tinnitus, brennender Rachen, schmerzende Schultern, nicht mehr schließende Hände, schneller Puls, Beschwerden beim Treppe steigen) geführt, die mit jeder Lösung weniger wurden. Der Atlas war komplett aus der Spur. Mein Physiotherapeut spricht von einem deutlichen Hypertonus im gesamten linken M. Trapezius bis hin zum Occiput, dem kompletten M.Sternocleidomastoedius und den Rhomboideen und einem linksbetonten Schiefhals. Um meine Faszien vom Schädel über die Schulter zur Wirbelsäule zu behandeln, nutzt er das Instrument Assisted Soft Tissue Mobilisation (IASTM). Damit lokalisiert und behandelt er die Funktionsstörungen, Myogelosen und erzeugt nach und nach eine neue Geschmeidigkeit der Faszien. An zwei Tagen pro Woche über je 45 Minuten therapiert er mich privat. Die besten Erfolge gelingen unter Antibiose-Beteiligung. Wenn ein faszial geklemmter Nerv wieder frei kommt, ist das jedesmal wie eine plötzliche Erlösung. Erst seit die größten Verklebungen gelöst sind, kann er mich so dehnen (Schädel lang ziehen), dass auch der Atlas wieder einen korrekten stabilen Sitz findet.

Aktuell letzte Blutuntersuchung: LABOR-KLINISCH 11.03.21

Verwendete Tests: Westernblot, IgG-Elisa, LTT-Test
Homocystein i. Serum 23,2 umol/l
Triglyceride 172 mg/dl
CD3-CD57+-Zellen 6,7% (Norm 5,0-20.0)
(CD3-,CD57+)absolut 65,7 /ul Blut (Norm: 60,0-360,0)
Borrelien EIA (IgG) 36,5 U/ml
p100 IgG-AK positiv

Ich bin also immer noch nicht fertig. Nach diesen Werten habe ich noch eine Antibiose durchgeführt. Aktuell konzentriere ich mich auf die Darmsanierung, die Magensanierung und die Leberstärkung. Bin gespannt auf die nächste Untersuchung. Ich hab mehr Energie, kann besser denken, aber der Bereich des Zeckenbisses im Bereich des linken Schulter-Trapezius ist immer noch nicht in Ordnung und wirkt immer noch in den Nacken und den Arm. Die Physiotherapie wegen CMD zweimal die Woche mit Ultraschall und manuelle Physiotherapie sowie zweimal die Woche eine Stunde Faszientherapie, Eigenbehandlung mit Pneumatron (für die Elastizität der Fingerfaszien, bis endlich die Antibiose auch dorthin wirken wird), Nutzung der Faszienrolle bei Beschwerden unter der Woche sind immer noch wichtig und wertvoll.

Co-Infektionen

*Wahrscheinlich keine Coinfektionen (Stuhlproben und viele Parasiten im Blut negativ getestet)

Behandlungsansatz und Besserung

Mein Internist kontrolliert vierteljährlich meine Blutwerte und meine Symptome. Er verschreibt mir drei bis vier Antibiotika, die ich erst am Stück (über zwei Monate) und später im Intervall
(eine Woche nehmen, eine Woche Pause) nehmen soll. Er verschreibt ebenfalls (grünes Rezept) Nahrungsergänzungsmittel, um das Immunsystem, die Homocystein-Werte, Cholesterin, wieder zu normalisieren. Ebenso überwacht er die Schilddrüse und im Rahmen der Antibiosen kann ich L-Thyroxin wieder einschleichen. Er gibt mir Ernährungstipps (Verzicht auf Zucker, Fleisch, Milchprodukte). Über die Bedeutung von Gluten auf die Darmflora haben wir bisher nicht wirklich gesprochen. Anfänglich habe ich seine Tipps auch nicht so ernst genommen, wie es aber sinnvoll gewesen wäre.

Die manuelle Physiotherapie mit Ultraschall vorher (Borrelien mögen keine Hitze), Schröpfen, das die Faszien dehnt (ich hab mir ein Pneumatron 200 gekauft, um die Schröpfmassage auch zuhause selbst durchführen zu können), die Faszienrolle zur Massage der Faszien, Dehnübungen sind meine eigenen therapeutischen Ansätze. Über die Facebook Gruppe der Borreliose erfuhr ich von einem Online Kongress über chronische Infektionen wie Borreliose und erkannte, dass mein Darm inzwischen so geschädigt worden war, dass die Symptome eines Leaky Gut passten. Nun gelang es mir mit Heilerde, den Darm von der Schmiere zu befreien. Aber ganz in Ordnung ist der Stuhlgang noch nicht. Nun versuche ich eine OreganoÖl Kur mit OreganoÖl-Kapseln. Tatsächlich wirkt es wie eine Antibiose. Ich habe die typischen Weichteilrheuma-Beschwerden im linken Arm, spüre die Myogelosen am Occiput und die Schulter. Im Laufe dieser Therapie verschwinden die anfänglichen Beschwerden wieder. Es wirkt also tatsächlich wie eine Antibiose. Bin gespannt, was sich noch verändert.

Heute

Die harten Faszien-Stränge zur Wirbelsäule entlang des Trapezius blockieren sich nicht mehr gegenseitig, die Wirbelsäule erzeugt keine Beschwerden mehr. Aber der Occiput ist immer noch nicht ganz frei. Neue Myogelosen entstehen, lassen sich aber relativ leicht wieder beseitigen. Die letzte Antibiose musste ich wegen Magen-Darm-Beschwerden aussetzen.

Nun konzentriere ich mich erstmal auf die Magen-Darm-Sanierung mit Heilerde (Flohsamenschalen haben nichts gebracht), dann OreganoÖl und die Corona-Impfung mit BionTech, die ich gut vertragen habe. Leider ist mein Darm immer noch nicht in Ordnung trotz Nutzung von probiotischen Nahrungsmitteln und fermentierten Produkten. Ich hab keine Idee, was ich noch tun kann, außer einer extrem strengen glutenfreien Ernährung. Aktuell ernähre ich mich nur Gluten arm und Zuckerarm (Zucker nur durch Obst und Gemüse, keinen raffinierten Zucker, keine Süßigkeiten oder Kuchen oder süßer Latte Macciato).

Und wenn der Darm einigermaßen wieder in Ordnung ist (wohlgeformter Stuhlgang), dann werde ich noch eine weitere Antibiose anschließen, weil ich das Gefühl habe, dass immer noch nicht alles wieder gut ist (z.B.: immer noch keine normalen Schulterfaszien, Faszien in den Händen erzeugen auch noch Beschwerden) Vierteljährlich werde ich die Blutwerte weiter kontrollieren lassen und Antibiose bei Auftreten von Symptomen oder schlechteren Blutwerten wiederholen. Vielleicht reicht auch Einnahme von OreganoÖl, in monatlichen Abständen. Es wirkt wie eine Antibiose. Das ist meine neueste Beobachtung. Das muss ich aber erst ausprobieren. So einen Zusammenbruch, wie ich ihn 2014 hatte, will ich nie wieder erleben.

Empfehlungen

  • Auf Bauchgefühl hören
  • Jede Diagnose kritisch hinterfragen
  • Nicht jedem Arzt blind vertrauen – mit denken, Fragen stellen
  • Google nutzen
  • auf Darm Gesundheit achten
  • auf Lebergesundheit achten
  • Immunsystem stärken
  • Nahrungsergänzungsmittel nutzen
  • Achtsam leben
  • Entspannungstechniken nutzen (autogenes Training)
  • Neue Ideen und Perspektiven durch kostenlose Online Kongresse
  • eder Körper ist individuell verschieden, es gibt keine pauschalen Lösungen
  • Tabelle über Borreliose Spezialisten im Internet
  • Austausch suchen zu Selbsthilfegruppe / Facebookgruppe
  • Manuelle Physiotherapie
  • Chiropraktik

 Bild: Eine Zeichnung von Sabine Häusler, mit der sie ihren Schmerzen Ausdruck verliehen hat.