Borreliose und Co-Infektionen: Es begann 2015 mit grippalen Infekten
Der heutige Erfahrungsbericht kommt von einer 45-jährigen Berlinerin. Wie viele Borreliosekranke, wusste auch sie lange nicht, was die Ursache ihrer Beschwerden war. Ihr Leidensweg begann 2015. Erst spät wurde eine chronische Mischinfektion aus Borreliose und diversen Co-Infektionen festgestellt.
Hier ist ihre Geschichte:
"Ungefähr seit 2015/16 habe ich bemerkt, dass ich immer häufiger grippale Infekte und Erkältungen hatte, vor allem nach sehr anstrengenden beruflichen Phasen.
Hormonell wurde um 2017 festgestellt, dass ich keine verfrühten Wechseljahre (wurde zuerst über 3-4 Jahre lang angenommen), sondern einen absoluten LH-Mangel habe (Luteinisierendes Hormon). Eine Schilddrüsenunterfunktion wurde bereits 2010 festgestellt.
Um 2015/16 bekam ich immer häufiger starke Magenschmerzen. Eine Gastritis wurde diagnostiziert, die nicht ausheilen wollte. Eine Histamin-Intoleranz wurde nach langem Suchen erkannt und ich stellte meine Ernährung um. Leichte Magenschmerzen blieben, aber insgesamt weniger einschränkend.
Die häufigen Erkältungen und Nebenhöhlenentzündungen brachten mich 2016-18 mehrmals zum HNO-Arzt, ein CT brachte aber keinen Aufschluss. Auch Blutbilder bei der Hausärztin klärten nichts auf. Niedrige Leukozyten und starker Vitamin-D-Mangel waren aber bekannt und ich substituierte, ebenso wie für die Schilddrüse und für den LH-Mangel.
Der Gesundheitszustand verschlechterte sich stetig
Ab 2018 merkte ich, dass ich mich immer schlechter regenerieren konnte. Freie Tage und Wochenenden reichten kaum noch aus. Schlafen konnte ich zunehmend schlechter, lag nachts oft wach oder wachte extrem früh auf. Angespanntheit und leichte Unruhe kamen hinzu.
Ab Frühjahr 2019 trat ein Druckgefühl am Herz auf, ich hatte leichte Panikzustände und litt weiterhin an Unruhe. Der Schlaf war stets sehr schlecht und ich hatte ständig Infekte. Ein Herzecho zeigte ein Vorhofseptum-Aneurysma, ansonsten war es aber unauffällig.
Mein Zustand verschlechterte sich im Frühjahr 2019 stark. Es gab immer weniger „gesunde“ Tage und immer stärkere Krankheitsgefühle. Ich schob es auf die starke Arbeitsbelastung. Ich bin freischaffend unterwegs und hatte in dem Jahr immer mehr sehr gute und auch herausfordernde Aufträge. Trotz meines starken, fast ständigen Krankheitsgefühls arbeitete ich weiter, versuchte aber mit meiner Hausärztin zusammen erstmals eine Kur zu beantragen, die jedoch abgelehnt wurde. In dem Frühjahr starb auch plötzlich mein Vater. Viele in meinem Umfeld glaubten, es sei natürlich, dass ich bei all diesen Belastungen krank werde. Ich fühlte mich aber über die Maßen ungewohnt krank.
Im Frühsommer 2019 reiste ich nach Rumänien. Nach diesem Urlaub nahm meine Erkrankung rasant Fahrt auf! Schwäche, starke, längere Infekte, monatelange Gastritis, Herzklopfen und Herzrasen begleiteten mich. Ich verlor Gewicht und merkte zunehmende Unruhe und auch Schwindel. Lärmempfindlichkeit kam hinzu.
Nach Borrelien wurde nie geforscht
Wir beantragten eine zweite Kur, die ebenfalls abgelehnt wurde. Den Sommer über arbeitete ich noch, aber ich war Dauerkrank. Eine Heilpraktikerin behandelte mich mit Akupunktur und erklärte sich meinen Zustand mit den Wechseljahren, die ich aber ja bekanntlich nicht hatte. Die Behandlung schlug nicht an. Den Sommer über nahm ich Säureblocker gegen die immer noch starke Gastritis und versuchte mich weiter zwischen den Aufträgen zu erholen, aber es war nicht mehr möglich.
Ab September 2019 konnte ich auch mal nächtelang überhaupt nicht mehr schlafen, Herzrasen und Klopfen nahmen nachts zu und fanden auch am Tag statt. Ich bekam Furunkel in der Nase, Husten und neue starke Magenschmerzen. Ich wurde gespiegelt, aber nur eine leichte Gastritis wurde dabei festgelegt. Auch setzen nach und nach Schmerzen im Genitalbereich ein.
Nach Borrelien oder anderen Erregern wurde nie geforscht. Ich selbst hatte auch keinen Stich entdeckt.
Borreliose und Co-Infektionen - Berliner Zeitungen schildern die Ärzte-Odysee
Über den weiteren Verlauf meiner Geschichte sind zwei Zeitungsartikel im Berliner Kurier und der Berliner Zeitung erschienen. Die Ärzte-Odyssee setzte sich fort. Wie, können Sie hier nachlesen:
Behandelt werde ich derzeit mit einer Vierfach-Antibiose intravenös und zahlreichen hochpotenten Kräutern, einer Ernährungsumstellung und der Substitution von Hormonen und Spurenelementen.
13 Monate intensive Behandlung bringen langsam Linderung
Seit 13 Monaten bin ich nun in intensiver Behandlung. Langsam, ganz langsam werde ich wieder lebensfähiger und die starken Symptome im gesamten Körper lassen Stück für Stück nach. Herxheimer Reaktionen habe ich allerdings noch täglich.
Was ich Erkrankten raten würde? Sie dürfen sich auf keinen Fall abschrecken lassen von Ärzten oder Menschen im eigenen Umfeld, die ihren Symptomen keinen Glauben schenken wollen oder sie sogar verharmlosen. Infektionen können sich zu lebensbedrohlichen Krankheiten auswachsen und brauchen eine Behandlung von SpezialistInnen und/oder aufgeklärten ÄrztInnen. Mit gut gemeinten Ratschlägen und ähnlichem ist keinem Erkrankten geholfen. Einem Krebskranken oder anders schwer Betroffenem würde niemand raten, sich einfach einen Tee zu machen, zu atmen und abzuwarten."