28-Jährige litt aufgrund einer unbehandelten Borreliose ein Jahr an Blasenentzündungen und rheumatischen Schmerzen
Man ist keine 30 Jahre alt und hat schon rheumatische Beschwerden. Ständige Blasenentzündungen machen einem das Leben schwer. Man hofft darauf, dass Ärzte einem helfen, aber wird von einem Facharzt zum nächsten geschickt. So erging es der 28-jährigen Julia aus der Pfalz. Erst nach einem Jahr voller Schmerzen stieß sie auf die Diagnose Borreliose, die von dem behandelnden Arzt offenbar ignoriert worden war. Uns erzählt sie ihre Geschichte:
"Ich bin 28 Jahre alt und wohne in der Pfalz. Mein Leidensweg begann mit einer dauerhaften Blasenentzündung, welche sich sowohl von Urologen als auch Hausärzten nicht erklären lies. Daraufhin habe ich ab März 2022 gemerkt, dass ich mich beim Sport nicht mehr auf den Händen abstützen kann, da das mit einem stechenden Schmerz einher ging.
Im Dezember 2022 ging es dann erst richtig los, mit plötzlichem Anschwellen beider Hände und einem unglaublich starken Schmerz. Daraufhin war ich bei zwei Orthopäden, die mir Schmerztabletten verschrieben und ein Mrt der Hand anforderten. Aus diesem ging dann hervor, dass ich ein Ganglion, Sehnscheidenentzündung etc. in den Händen habe. Dies wurde als Rheuma identifiziert. Ich wurde also zum Rheumatologen geschickt.
Die Entzündungen wanderten in verschiedene Köperteile
Die Entzündungen wanderten. Mittlerweile waren nicht nur die Handgelenke, sondern auch die Finger und Schultern betroffen (März 2023), kurze Zeit später folgten die Hüfte, Knie und Füße. Die Rheumatologen konnten das Krankheitsbild aber nicht zuordnen, da ich keine Rheuma spezifischen Werte hatte, bis auf ein erhötes CRP und einen ethöhten MPO-Wert. Es folgten Klinikbesuche und zahlreiche Arztbesuche mit weiteren sehr unterschiedlichen Diagnosen.
Auf gut Glück verordnetes Breitband-Antibiotikum brachte erste Linderung
Im Oktober 2023 war ich dann in der Uniklinik Heidelberg. Dort wurde eine Nierenbiopsie angeordnet, da ich durch die dauerhafte Blasenentzündung Blut im Urin hatte und man das als Gefäßentzündung identifizierte. Die erste Nierenbiopsie lief schief und die zweite eine Woche später war erfolgreich, jedoch unauffällig. Daraufhin wurde mir von den Rheumatologen Sulfasalazin verordnet, wodurch es mir unglaublich schlecht ging. Das hatte ich ein Monat eingenommen bis ich vor Schmerzen nicht mehr konnte, da mittlerweile der ganze körper betroffen war (Rücken, Kiefer, Kopf, Arme, Beine, ablösen der Schleimhaut im Mund, Hautveränderungen). Ein Schmerztherapeut ordnete dann auf gut Glück ein Breitband-Antibiotikum an, wodurch das erste mal Besserungen eintraten.
Aus einem der unzähligen Arztbriefe ging dann hervor, dass ich positiv auf Borreliose getestet wurde. Es wurden jedoch keine Maßnahmen vom Arzt eingeleitet. Nach einem Jahr mit unterschiedlichen Medikamenten, wozu verschiedenste Schmerzmittel und Kortison zählten, Nervenzusammenbrüchen und vielen aus der Krankheit resultierenden privaten Problemen, bin ich jetzt auf dem Weg der Besserung."